So…So…Sommerzeit

Wider die Natur – (m)eine stille Rebellion

Der Wecker zeigt Punkt 8. Der Sprecher der Nachrichten behauptet, es sei Punkt 9.
Es geht schon wieder los, denke ich, rolle mit den Augen und greife nach meinem Glas Wasser, das ich wie jeden Morgen in aller Ruhe trinke, bevor ich auch nur einen Fuß aus dem Bett setze.

Sommerzeit also?

Mhm. Draußen regnet es Bindfäden, und lediglich am Blütenstand der Wildpflaumen vor dem Fenster kann ich erkennen, dass irgendwo Freund Frühling herumgeistert. Frau Sonne scheint nach Jamaika entfleucht und hat ein Chaos von Wolkenbergen hinterlassen. Die olle Zicke! Na, die soll mal wiederkommen!

Aber, Spaß beiseite! Bei Sommerzeit geht es ja schon seit Jahrzehnten nicht ums Wetter. Leider geht es … Ja, worum geht es eigentlich? Ach ja, Energie wollte man sparen. Eine kleine Recherche offenbarte mir Informationen, die mir überhaupt nicht bekannt waren. Ihr könnt sie hier nachlesen.
Nun weiß man ja längst, dass das mit dem Energiesparen durch Zeitumstellung nicht so effektiv wie gedacht war. Nicht zuletzt deswegen diskutiert man ja inzwischen auch, die Zeitumstellung wieder abzuschaffen. Aber es herrscht Uneinigkeit, das Für und Wider wird fortgesetzt diskutiert, und so lange bleibt uns die leidige Umstellung erhalten.

Es ist doch nur ein Stündchen

Sollte man abwinken? Mit den Schultern zucken? Ich meine, nein. Denn Mensch und Tier brauchen immer noch (!) länger als gedacht, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Babys vor allen Dingen haben mit der Veränderung zu kämpfen, und auch Tiere begreifen nicht, was da passiert.
Die Umstellung hat tiefgreifendere Folgen als einem lieb sein kann. Der Biorhythmus wird auf den Kopf gestellt. Und das gleich zwei Mal im Jahr. ‚
Die Organuhr lässt sich nämlich nicht mit Denken beeinflussen.

ORGANUHR?

Ja. Die gibt es. Die Chinesen wussten darum. In der TCM ist sie ein wichtiger Aspekt für die Zustände von Wohlbefinden, Gesundheit und Krankheit. Wer Genaueres wissen will, mag es hier einmal nachlesen. Es würde diesen Beitrag sprengen, wollte ich mich darüber ausführlich auslassen.
Wer aber die Zusammenhänge zwischen dem Körper (nicht nur) des Menschen und dem Tagesablauf erkennt und zu verstehen beginnt, wird dem Unsinn von Zeitumstellung und ihrem durchaus schädlichen Einfluss schnell auf die Spur kommen. – Wobei ich anmerken muss, dass die Zeitumstellung nur ein Aspekt ist, der sich schädlich auf das reibungslose, gesunde Funktionieren unserer Organuhr auswirkt. Denn im Grunde genommen ist die Welt, die wir uns geschaffen haben, auf zahlreichen Ebenen völlig widernatürlich.
Mhm. Da kommt mir der Gedanke, dass es ein wichtiger Schritt sein könnte, Menschen zum Umdenken zu bewegen. — Hach, ich wieder! Ich Träumerle, die immer noch glaubt, Menschen würden u m d e n k e n können. Regelmäßig werde ich unsanft aus diesem Traum geweckt, schon weil das Denken an sich aus der Mode gekommen ist. Man sollte einen neuen Trend kreien: „Let’s think again“ oder so.

Tja, nun hab ich mich ein kleines bisschen verlaufen. Mal gucken, was hab ich oben drüber geschrieben? … Aha! (m)eine stille Rebellion. Was hat es damit auf sich?
Seit dem vergangenen Jahr und der wichtigen Erkenntnis über den Zusammenhang der Organuhr und meinem Wohlbefinden stelle ich keine Uhr mehr um. Basta!
Na? Erschrocken? Lese ich die Frage nach dem „Wie geht das denn“ in euren Augen?
Es geht. Und es geht sogar sehr gut. Nein, ich verpasse keine Termine. Ich bin ja imstande, mich selbst täglich an meine festen Termine zu erinnern – es gibt schließlich Kalender, in die ich von Hand Daten eintrage.

Experiment

Im vergangenen Jahr war es ein einfacher Versuch, den ich machte, um herauszufinden, ob der Verzicht auf die Zeitumstellung „etwas“ mit mir macht. Die Wirkung war gleichermaßen verblüffend wie wohltuend. Während des Tages hatte z. B. ich das Gefühl, mehr Zeit zu haben, empfand weniger (Zeit-)Druck und schaffte einiges mehr über den Sommer. Vielleicht ist es „nur“ das Denken? Der Gedanke nämlich, dass es beispielsweise „schon“ 17 Uhr ist, was eine Stunde vor meinem offiziellen Feierabend ist, dann aber festzustellen, dass anderen diese letzte Stunde bereits fehlt, die mir noch zur Verfügung steht, sorgte in meinem Innern für ruhige Gelassenheit. Allein ein Denkprozess?
Ja, man mag nun glauben, dass hier die Gedanken eine wichtige Rolle spielen. Dem stimme ich ein wenig zu. Doch es ist nur anfangs so. Nach zwei, drei Wochen war ich einfach so im Fluss, dass Uhrzeit überhaupt keine Rolle mehr spielte. Im Einklang mit der Organuhr zu leben, macht einen Zeitmesser fast überflüssig.

Zeitlos

Mein Körper signalisiert mir, wann es Zeit ist, Nahrung aufzunehmen oder viel zu trinken. — Da sehe ich gerade vor meinem geistigen Auge all jene, die seit einiger Zeit mit ihren Wasserflaschen unterwegs sind, weil „man ja so viel trinken muss“. Niemand von ihnen bedenkt, welchen Stress sie den Nieren bereiten mit der ständigen Zufuhr von Flüssigkeit. Die Zeit, in der viel getrunken werden sollte, liegt gemäß Organuhr zwischen 15 und 17 Uhr. Und tatsächlich will mein Organismus mittlerweile in dieser Zeit viel Flüssigkeit aufnehmen, und damit unterstützt er die wichtige Arbeit der Blase.
Aber über diese Zusammenhänge gibt es gute Literatur … ich empfehle euch: Schaut rein!
Auch machte ich gute Erfahrungen damit, um allerspätestens 23 Uhr eingeschlafen zu sein. Wer will, dass sich der Körper (und der Geist) während der Nacht optimal regenerieren, sollte zusehen, um 23 Uhr zu schlafen. Die Wirkung ist erstaunlich.
Jedenfalls entziehe ich mich seit dem vergangenen Jahr und dem Experiment dem Unsinn der Zeitumstellung und weiß, dass die Naturgesetze nicht ausgehebelt werden dürfen, um (beispielsweise) Energie zu sparen. Daher betreibe ich mit Freude eine stille Rebellion, indem ich mich fortgesetzt dem Blödsinn der Zeitumstellung verweigern werde. Vielleicht wird die Welt ja irgendwann wach werden und sich mir anschließen?
Ich muss gerade herzhaft lachen über solches Ansinnen. Aber Lachen ist gesund, und heutzutage ist Humor überlebenswichtig, andernfalls man den Schachsinn, der die Welt beherrscht, kaum ertragen kann.

Die Frage, ob der Mensch jemals begreifen wird, dass er nicht Herr über die Natur sein kann, nicht sein sollte und … es nicht sein DARF, wird mich wohl den Rest meines Lebens beschäftigen.

Foto darf „kostenlos geteilt und gewerblich genutzt werden“ https://www.holisticbynature.com.au/2014/04/why-you-wake-up-at-the-same-time-every-night-pt-1/

„Sprich mich nicht an“

Kein Witz! Ich meine es ernst.

Die Nachbarin, die mich gerade kontaktierte, weil sich schon wieder jemand angekündigt hat, der die Rauchmelder in unseren Wohnungen checken will, kann ein Lied davon singen. Kaum hat sie ihre Frage gestellt und Antwort erhalten, hab ich mich eingegroovt auf einen Plauderflash. Gelegenheit macht Diebe. Und Gelegenheit habe ich selten. Also: zugreifen!

Obwohl auch sie sich gern unterhält, spüre ich nach einer Weile, dass sie genug von dem hat, was ich von mir gebe. Nein, ich liefere kein Bla-Bla, definitiv nicht. Aber ich erzähle mitteilsam eine Menge von dem, was mich so bewegt. Ich weiß auch nicht, irgendwie kommen wir drauf. Sie also auch, und daher ist sie selbst nicht ganz unschuldig daran, wenn ich so viel rede. Ich kann ihre Themen aufgreifen und meinen Senf dazugeben. Und wo sich unsere Themen kreuzen, ja … da ist sie geliefert. Frau Plauderbag, also ich, trägt ihr Herz nämlich auf der Zunge, hat eine Meinung zu den meisten Themen und mag das Reflektieren. So schwebt Sprechblase um Sprechblase von mir zu ihr und umgekehrt.

Irgendwann allerdings wird sichtbar, dass sie genug davon hat. Sie geht nämlich auf Abstand. Also rückwärts. 

What is los? Ich meine, es ist nichts Neues, dass ich eine Vielrednerin bin, war ich schon immer. Ich kann einfach nicht anders. Seit über 30 Jahren weiche ich aus Rücksicht auf meine Mitmenschen schon aufs Tagebuchschreiben aus. Ja, isso! Da ich das Gefühl hatte habe, dass mir eigentlich niemand wirklich zuhört, geschweige denn mich versteht, fing ich vor über 30 Jahren an, Tagebuch zu schreiben. 

Hach, das Tagebuch, das liebe, gute und vor allem duldsame. Es erträgt jede Wörter- und Sätzeflut. Es runzelt niemals bedenklich oder gar kritisch die Stirn, es hat keine Einwände gegen gar nichts, was ich ihm anvertraue. Es widerspricht nicht, und auch meine diversen Ausbrüche, die wütenden, zart-gefühlsüberladenen sowie die höchst selbstkritischen nimmt es locker hin. Außerdem darf ich spinnen nach Herzenslust. Es ist ein echter Freund.

Antworten? Nein. Das tut es freilich nicht. Aber eigentlich doch, denn ich schreibe ja nicht, was ich den Tag über gemacht oder gelassen habe oder wie das Wetter war. Ich schreibe keinen Tagesrapport. Ich reflektiere.

Wer sich selbst und seine Gedanken sowie über Gefühle, Erlebnisse, die Familie, die Freunde, die Welt und das Universum reflektiert, findet während des Schreibens durchaus Antworten. Also ich jedenfalls. Und das ist eine feine Sache. Die Erkenntnisse, die ich im Laufe all der Jahre gewonnen habe, ohne jemanden zu belästigen, sind unbezahlbar. Dafür ist sicher mancher, der mich kennt, dankbar. – Fragt meine Nachbarin, die ist es bestimmt auch *lach*. Andernfalls liefe ich Gefahr, dass diese nette Frau mich lieber nichts mehr fragt und gar nicht erst in meine Nähe kommt.

Sprich mich nicht an ist natürlich keineswegs ernst gemeint. Ich nehme mich lediglich gern selbst auf die Schippe, habe einen Augenblick belustigt gedacht, was meine Gesprächspartner vielleicht denken könnten. So in der Art ‚Die spreche ich so schnell nicht wieder an, herrje! Die findet ja kein Ende.‘ – Ich hab so gelacht bei dem Gedanken und ihn hier aufs virtuelle Papier gebracht.

Vielleicht belustigt es euch auch …

Foto von hudsoncrafted http://www.pixabay.com

Schmerzhafte Weihnacht –

ab jetzt ich

Vom Warum, Weshalb und Wie des Schenkens und was es uns sagen kann

In einer Zeit, in der die meisten Menschen alles haben, was sie brauchen, und sie sich auch ihre Wünsche meistens selbst erfüllen können, wird es zunehmend schwieriger, ihnen eine Freude mit einem Geschenk zu machen. Es ist für mich daher umso wichtiger, die Verbindungen zu den mir wichtigen Menschen zu pflegen, mit ihnen zu sprechen und aufmerksam zu sein, gut hinzuhören und so die Möglichkeit zu haben, herauszufinden, welche (manchmal auch geheimen) Wünsche sie dennoch haben.
Entdecke ich auf diese Weise keine eindeutigen Hinweise, habe ich die Möglichkeit, ein Geschenk auszuwählen, das zwar keinen direkten, evt. geheimen, Wunsch erfüllt, aber dennoch etwas ist, bei dem ich spüre, das es Freude bereitet bzw. demjenigen gut tut. Und selbst dafür mache ich mir Gedanken die im engen Bezug zu der zu beschenkenden Person stehen, sprich ich kenne z. B. die persönlichen Bedürfnisse (Ruhe, Entspannung, ein spezieller Geschmack hinsichtlich Genuss auf verschiedenen Ebenen, wie Kunst, Kultur, Essen & Trinken etc.). So weit mal das Grundsätzliche.
Weiterhin ist es für mich so, dass meine Freude daraus resultiert und ich Dankbarkeit erfahre, dass ich miterleben darf, wenn ein von mir überreichtes Geschenk ausgepackt wird. Sehe ich leuchtende Augen? Ein breites Lächeln? Höre ich womöglich einen kleinen Jubelschrei? Habe ich einen Treffer gelandet? Dabei geht mir das Herz weit auf.
Ich gebe zu, dass ich solche Effekte nicht immer erreichte, sondern auch zwei, drei Mal in meinem Leben mit meiner Intention beim Schenken danebenlag. Das kann passieren. Und ich merke das natürlich, wenn ich dabei bin. Merke ich es nicht, weil ich weit entfernt bin, höre ich es an der Stimme, wenn das Dankeschön des Beschenkten nicht ganz so klingt, wie es klingen würde, wäre er wirklich erfreut. Einmal lag ich bei gleich drei Menschen vollkommen daneben – ich sitze hier und lache noch immer, denn ich weiß bis heute nicht, was mich ritt, solche Geschenke auszuwählen; sie waren zweifelsohne gut gemeint, aber eben nicht ganz passend. Ein Glück für mich: Die drei sagten mir ganz ehrlich, dass ich Fehlgriffe getan hatte. Dafür war und bin ich sehr dankbar, und es ist mir danach nicht mehr passiert.

Die erste Voraussetzung

Man hatte mich zum Geburtstagskaffee eingeladen. Ein Enkelkind feierte seinen Dreizehnten. Ich sagte zu, erhielt ein „Supi, Omi!“ und gleich danach die Frage: „Hast du meine Liste schon?“
Wäre ich meinem spontanen Impuls gefolgt, hätte ich sofort wieder abgesagt. Was ist das, fragte ich mich. Wurde ich eingeladen, um zu schenken? Gleich danach warf ich mir vor, dass das ein hässlicher Gedanke war. Wie war ich denn drauf, so etwas auch nur zu vermuten? Mein Bauchgefühl widersprach aber vehement, dass der Gedanke sehr wohl richtig und keineswegs hässlich, sondern angebracht war.
Zwei Tage später rief ich die Amazon-„Wunschliste“ auf (dieses Internetwarenhaus übernimmt inzwischen scheinbar auch die Aufgaben des Christkind-Büros), und schaute nach, welche „Wünsche“ das Kind hatte. Neben mancherlei Spielzeug entdeckte ich eine Yoga-Matte. Spielzeug, so überlegte ich, würde in kurzer Zeit nicht mehr relevant sein. Dreizehnjährige entwickeln sich ja derart schnell vom Kind, das spielt, zu einem immer erwachsener werdenden Teenager, der definitiv andere Interessen entdeckt, weshalb ich kein Spielzeug schenken mochte. Die Yoga-Matte hingegen ließ darauf schließen, dass die Enkelin nun doch eine sportliche Aktivität realisieren könnte. Ich freute mich. – Sie hatte nämlich lange Zeit regelmäßig mit viel Freude und Talent getanzt, und darin war sie wirklich sehr gut. Dann hätte sie gern Hand- oder Basketball gespielt, doch leider waren diese Möglichkeiten ihr verschlossen, worüber sie traurig war. –
Der Geburtstagskaffee. Ich überreiche mein Geschenk. Sie packt es aus. Freude? Ich finde es erschreckend, wie gut schon 13-Jährige dieses eine Lächeln aufsetzen können, das dem unaufmerksamen Beobachter zeigt, wie groß die Freude ist – die bei genauerem Hinsehen nur eine scheinbare ist.
Was machst du nun Schönes damit, wollte ich neugierig von ihr wissen. Ihre Antwort: Weiß ich noch nicht. Ich war irritiert und enttäuscht im gleichen Augenblick, wäre am liebsten aufgestanden und nach Hause gegangen. Erinnerungen drängten sich vor mein geistiges Auge. Ich hatte schon Geschenke gemacht, liebevoll ausgesucht, verpackt und von Herzen überreicht, die ihr Dasein dann Wochen später – noch in der Geschenktasche – z. B. hinter einer Wohnzimmer- oder Küchentür fristeten. Bilder, die nie ihren Weg an eine Wand schafften und sehr wahrscheinlich … nein, ich will gar nicht mehr an diese (gottlob seltenen, aber leider passierten) für mich schmerzhaften Erfahrungen denken.
Gut, sinnvoll und von Herzen zu schenken, setzt voraus, dass eine wahrhaftige Verbindung besteht. Ich treffe die Menschen nicht nur, ich spreche ja auch mit ihnen, und zwar je näher sie mir sind, umso persönlicher. Anders kann ich nicht erfahren und erspüren, was für ein Geschenk sie erfreuen könnte.
Eine gute Verbindung ist die erste und eine unabdingbare Voraussetzung dafür.

Die zweite Voraussetzung

Aufgrund von räumlicher Entfernung kann die unmittelbare Kontaktpflege live und in Farbe erschwert sein. Das führt aber zwangsläufig nicht dazu, dass die Verbindung qualitativ leidet. Erst recht nicht heutzutage, wo wir Kontakte rund um den Erdball sogar von Angesicht zu Angesicht mit Skype, Facetime o. ä. Plattformen pflegen können.
Es kommt eine weitere wichtige Voraussetzung hinzu: Interesse aneinander.
Eigentlich, also meiner Meinung nach auf jeden Fall, gehört dies untrennbar zur Pflege der Verbindung dazu. Ich habe Interesse am anderen, und selbstverständlich umgekehrt. In Unterhaltungen höre ich aufmerksam zu, ich frage, ich antworte, ein angenehmes Hin und Her findet statt, und je offener und ehrlicher die Kommunikation ist, umso mehr weiß ich vom Anderen, seinen Interessen, Wünschen, Plänen. Wie gesagt, ich mache das so.
Gute Verbindung und Interesse sind das Lebenselixier für den Geist des Schenkens.

Es läuft schief,

… wenn Geschenke gemacht werden, wenn man denkt
– na ja, es ist halt Weihnachten,
– es ist ja Geburtstag
– Ostern eben

oder sonst eine kalendarische Angelegenheit, denn da „muss“ man ja was schenken.
Schon vor vielen Jahren machte ich die Erfahrung, Geschenke zu erhalten, von denen ich einfach nicht wusste, ob ich mich über sie freuen sollte oder … Aber wer gibt schon zu, dass es schlecht gewählt wurde? Und zurückgeben? Das geht ja gar nicht. Was tun?
Seit drei Jahren mache ich zunehmend die Erfahrung, dass einerseits ich Geschenke erhalte, bei denen mir nicht klar ist, welcher Gedanke zur Geschenkidee geführt hat, und andererseits ich mir wochenlang das Hirn verrenke, um ein wirklich passendes Geschenk für Menschen zu finden, deren Wünsche, Interessen und Neigungen mir einst vertraut waren, bei denen ich aber inzwischen sprichwörtlich auf dem Schlauch stehe.
Die Gründe liegen auf der Hand: Die vorgenannten Voraussetzungen sind nicht mehr gegeben. So läuft das Schenken darauf hinaus, dass offensichtlich „irgendwas“ verschenkt wird. Und zuletzt erhielt ich das „Irgendwas“ nur mit einem Namensschildchen auf dem Geschenkpapier, nicht mal mehr mit von Herzen kommenden Worten und guten Wünschen auch fürs neue Jahr.
Das „Irgendwas“ bestand in diesem Jahr aus einem Kunst-Bildband. Beim Auspacken verschlug es mir die Sprache. Denn ich bin weder wirklich kunstinteressiert noch an Büchern über diese Kunst. Wie sind sie auf diese Idee gekommen, fragte ich mich. Unglücklicherweise hatte ich das Paket noch am Heiligabend ausgepackt. Das habe ich bis zum Einschlafen bedauert, und es hat mich meine Nachtruhe gekostet, weil die Frage „Muss ich mich für ein Geschenk bedanken, über das ich mich gar nicht freue und mit dem ich nichts anzufangen weiß, und darf ich sagen, dass es mir nicht gefällt und es eben ‚völlig daneben‘ ist?“ ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Und am Morgen schrie es laut in mir: NEIN. Damit muss jetzt mal Schluss ein!
Diejenigen, die mir den Bildband schenkten, ließen mir im vergangenen Jahr eine Bluse zukommen, zum Geburtstag gab es dann eine weitere. Beide Präsente sind, davon bin ich überzeugt, wirklich lieb gemeint, aber sie passen einfach nicht zu mir. Ich bin kein Blusentyp. Und es ist immer ein kleines Lotteriespiel, wenn man Kleidung, Schmuck und Parfums verschenkt. Die meisten Menschen haben einen recht speziellen Geschmack, und ich selbst begebe mich inzwischen nicht mehr auf dieses Glatteis. So hängen die beiden Blusen seit einem Jahr ungetragen im Schrank herum. Das tut mir leid. Für diese habe ich mich artig bedankt und die gute Absicht wertgeschätzt. Dachte: Man kann sich ja mal irren, und auch zweimal. Gar nicht schlimm. – Aber dreimal?
Es ist nicht nur das 3. Mal, sondern es ist eben dieses Buch und die Art des Überreichens (bzw. Übersenden), das schlicht den Gipfel von Desinteresse signalisiert. Nein, das ist keine Einbildung oder etwas, das nur der rationale Verstand negativ einschätzt. Es ist das Gefühl, das mich seit drei Jahren hartnäckig darauf stößt, dass … es fällt mir unsagbar schwer, das zu schreiben, es auszusprechen. DASS EINE VERBINDUNG ZU MIR NICHT GEWÜNSCHT IST.
Das Buch fühlt sich wie ein Stoppschild an, vor das ich blind und taub in voller Fahrt gesemmelt bin.
So fasste ich mir ein Herz und schrieb ein Danke für das Buch, aber auch den Wunsch, künftig keine Geschenke mehr bekommen zu wollen. Man wollte wissen, warum, und so erklärte ich, was ich unter dem „Geist des Schenkens“ verstehe. Damit drückte ich natürlich auch aus, wie es um die Qualität der Verbindung zwischen ihm und mir inzwischen bestellt ist. Man quittierte es mit einem „ok“.

Die Botschaft

In diesem einen speziellen Fall weiß ich, dass die Ursachen tiefer liegen. Dabei habe ich sie inzwischen klar auf der Hand. Ich weiß auch, dass es nicht am „Geist des Schenkens“ liegt, sondern dass das nur der sicht- und fühlbare Akt ist für das, was Geschenke (manchmal) wirklich an Botschaft übermitteln. Und da muss gar nicht heruminterpretiert werden. Würde ich in gleicher Weise agieren, hätte ich dem Beschenkten vermutlich ein paar überflüssige, blöde Socken geschenkt und eine Schachtel Pralinen. Es wären eben Geschenke gewesen, weil man an Weihnachten irgendwas schenken muss.
Diesem für mich nicht existenten Zwang beuge ich mich nicht. Bevor ich irgendwas ohne Sinn und jede Bedeutung verschenke, schenke ich lieber gar nichts Gegenständliches.
An dieser Stelle ein Wort zum Verschenken von Gutscheinen: Man mag jetzt argumentieren, dass ich doch so etwas hätte verschenken können. Aber sowohl die Erfahrung, dass Gutscheine häufig ungenutzt blieben (also Geld zum Fenster rausgeschmissen wurde) und ich Gutscheine einfallslos finde, hat mich davon Abstand nehmen lassen. Gutscheine sind eine gute Lösung, wenn die Beschenkten z. B. verreisen und im Gepäck kein Geschenk mehr Platz hat. Öfter jedoch ist es eine Verlegenheitslösung, weil man nicht mehr weiß, was der Beschenkte brauchen kann/sich wünscht. Aber eigentlich ist das doch furchtbar! Oder?
Statt eines einfallslos verschickten Buches wäre Zeit als Geschenk schön gewesen. Man hätte mich zum Kaffee einladen können, mit guten Gesprächen und erlebter Gemeinsamkeit. Man hätte mich besuchen können … Aber man war schon seit drei Jahren nicht mehr hier. Und Corona allein ist nicht der Grund.

Die Verbindung ist unerwünscht

Es fällt mir jetzt schon etwas leichter, diese Erkenntnis zu schreiben. Es hat lange genug gedauert, es zu kapieren und oft wehgetan, mich in diesem Jahr schon viermal krank gemacht. Das will ich jetzt nicht mehr zulassen.
Es geht nicht allein ums Schenken. Familie also …
Das, was mir an „Familie“ immer wichtig war, was ich schützen wollte, scheint auf dem besten Wege, endgültig zu zerbrechen. Bei aller Individualität, die ich meinen Kindern stets zugestand, ja geradezu von ihnen wünschte, wäre es wichtig gewesen, dass sie mich mit der Aufgabe des Schützten dieses kleinen Kreises von „Familie“ nicht alleine gelassen hätten. Das einzige Kind, das sich seit dem ersten schlimmen Riss in dieser kleinen Gemeinschaft (vor 3 Jahren) fortgesetzt darum bemühte, die Verbindungen aufrechtzuerhalten, ist meine Tochter. Die Söhne reden nicht miteinander. Sie haben auch kein Interesse an ihrer Schwester, da ist die Kommunikation lange schon erheblich gestört. Manchmal möchte ich sie alle drei in Therapie oder zu einem Mediator schicken, damit sie die Missverständnisse ausräumen können, ohne auf ihren jeweils unterschiedlichen Ebenen die Ursachen ständig beim anderen zu suchen. Aber das ist ihre Sache; sie sind erwachsen.

Ich bin der Mensch, der mir am nächsten steht

Für diesen Menschen bin ich allein verantwortlich, um diesen muss ich mich kümmern, ihn umsorgen und ihn (weiterhin und sehr viel mehr) lieben als ich es jemals getan habe. Die Zeit des Mich-um-die-lieben-„Kleinen“-kümmerns ist vorbei.
Immer wieder erinnere ich mich an die vielen kleinen Erkenntnisse (ja, geradezu Erleuchtungen), die ich erfuhr, als ich 1997 Khalil Gibran las: „Der Prophet“, „Die Geheimnisse meines Herzens“ und eine Sammlung seiner Texte unter dem Titel „Hinter dem Schleier der Nacht leuchtet das Licht“. In diesem Sinne sind besonders Von den Kindern und Von der Freundschaft aus „Der Prophet“ für mich richtungweisend gewesen. Meine Kinder gehören mir nicht … Sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kamen durch mich, aber nicht von mir. Ich darf ihnen meine Liebe geben, aber nicht meine Gedanken. Denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ich gab ihren Körpern ein Haus, aber nicht ihren Seelen. Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ich nicht besuchen kann, nicht mal in meinen Träumen. Ich darf nicht versuchen, sie mir ähnlich zu machen … und „Denn das Leben“, so schreibt Gibran weiter, „läuft nicht rückwärts noch verweilt es im Gestern“.

Das Jahr des Loslassens

Obwohl ich ein wirklich schönes Weihnachtsfest erlebt habe mit einem wundervollen Heiligabend im Haus meiner Tochter und ihres Ehemanns, mit dessen Bruder und deren Mutter, an dem wir gemeinsam kochten, aßen und zusammen spielten, viel lachen konnten, und einem 2. Weihnachtstag im Kreis wirklich liebenswerter Menschen im Haus, in dem mein 2. Sohn mit seiner Lebensgefährtin lebt, ist es eine schmerzhafte Weihnacht gewesen. Gekennzeichnet von Klarheit, die zwar noch einmal wehtat, die aber auch wohltuend wirkte, weil sie mich gleichzeitig vom Schmerz, den ich durch Widerstand und Nicht-wahrhaben-wollen fortgesetzt in mir trug, befreite.
Die Einsicht, dass Gemeinschaften, in denen ich meinerseits alles einbringe, mir aber von den anderen nicht ebenso Interesse, Aufmerksamkeit, Achtung, Respekt, ja Liebe entgegengebracht werden, sondern deren eigene Interessen im Fokus stehen, mich künftig zerbrechen und auffressen würden, ist gleichermaßen wohltuend und schmerzhaft.
Es gibt dieses Bild von einem imaginären Rucksack, den wir alle mit uns tragen. Es ist der Rucksack unseres Lebens. Wir stopfen unablässig alles Mögliche hinein. Ich werde die letzten Tage dieses Jahres fortgesetzt nutzen, meinen Rucksack zu erleichtern. Alles, was mich belastet, was mich an meinem lebendigen Dasein, an meiner Weiterentwicklung und freien Entfaltung hindert, nehme ich heraus und löse mich von Menschen, die mir nicht oder nicht mehr guttun.
Und ich möchte hier noch jemanden erwähnen, dessen Statements mir in diesem Jahr die Augen und das Herz für mich selbst geöffnet haben: Prof. Gerald Hüther. Ich gehe nicht im Einzelnen auf das ein, was er so nachhaltig auf mich Wirkendes gesagt hat, wenn ich ihm gelegentlich zuhörte. Nur so viel: Ich entdecke meine eigene Lebendigkeit wieder. Und ich bin ok, so wie ich bin. Ich werde niemandem mehr einen Gefallen tun, indem ich mich äußere, um seinen oder ihren Vorstellungen zu entsprechen, weder verbal noch in meinem Verhalten. Solange ich mit mir im Reinen bin, ist die Welt in Ordnung. Wer das anders empfindet, mag fernbleiben und seinen Weg gehen, und ich lasse in Liebe los. Wer geht, macht Platz für all jene, die mit mir sein mögen.

In diesem Sinne gehe ich ins Jahr 2023. Woher das starke Gefühl kommt, dass es für mich ein absolut besonderes Jahr sein wird, dem weitere in diesem Geist folgen werden, weiß ich nicht. Es ist in diesem Augenblick auch nicht wichtig. Einzig das gute Gefühl jetzt und hier zählt.


Allen, die hier lesen und auch künftig lesen mögen, wünsche ich von ganzem Herzen und mit der Kraft der All-einen-Liebe ein wundervolles neues Jahr und beste Aussichten für die Zukunft …

Herzlichst
die Wilma ❤️

Beitragsbild von Zorro4 http://www.pixabay.com

Die Post und ihre Neuerungen

Da hat’s der Wilma gereicht

Es ist zum Mäusemelken!
Das war gestern der Aufreger schlechthin.
Boah, war ich sauer!!!

Was war passiert?

Schlimm genug, dass jemand mit einer alten Wohnanschrift, meinem Geburtsdatum und einer ewig nicht mehr existierenden Mailadresse, die er oder sie nach Gutdünken ein bisschen verändert, Schindluder treibt; sprich: Betrug!!! Deshalb werde ich zurzeit zum zweiten Mal in anderthalb Jahren von einem Inkasso geärgert, das Geld eintreiben möchte für etwas, das ich nicht gekauft habe. Sowas setzt einen Rattenschwanz unangenehmer Aktionen in Gang: Anzeige erstatten bei der Polizei, sich rechtfertigen und nachweisen müssen, dass man nicht der Besteller ist. Die Polizei stellt so ein Verfahren nach etwa 6 Wochen ein, denn es findet sich kein Schuldiger.
Jetzt sollte ich zum dritten Mal nachweisen, dass ich Anzeige erstattet habe. Weil bei diesem Inkassounternehmen anscheinend niemand gewissenhaft das Mailpostfach betreut, sind die gewünschten/geforderten Anhänge (eben meine Nachweise) offensichtlich dort nicht vorhanden, obwohl ich sie stets unverzüglich gemailt hatte.
Ziemlich verärgert habe ich alles ausgedruckt und mit einem entsprechenden Begleitschreiben per EINSCHREIBEN/RÜCKSCHEIN auf den Weg gebracht. Denn langsam reicht es mir mit dem Laden, und bevor ich dort persönlich aufschlage und vielleicht Dinge sage, die ich hinterher bereuen muss … nee, lieber höflich schreiben.

„Der RÜCKSCHEIN wurde abgeschafft!“

Hä? So wie das hier zu lesen steht, hab ich wohl auch geguckt, als die Mitarbeiterin der Post mir das mitteilte. „Ja, das rosa Ding gibt es nicht mehr.“ Ein Einschreiben wäre möglich, aber nicht mehr mit RÜCKSCHEIN.
Mhm, nun hatte ich ja schon online geschaut, ob ich mir den Gang zur Post für ein einzelnes Brieflein schenken könnte. Und da hatte ich gesehen, dass – ja! – es den RÜCKSCHEIN wie gewohnt nicht mehr gäbe, aber dass ich online ein Rückscheinheft kaufen könne. 48,50 EUR soll das gute Stück kosten, da wären dann gleich 10 drin. Brauche ich aber nicht. Für das eine Einschreiben/RÜCKSCHEIN, das ich in 10 Jahren mal benötige, kaufe ich kein ganzes Heft. Ansonsten war online buchen für Kunden direkt nicht möglich.
Ich also zur Post … erhalte obige Aussage und widerspreche.
Bevor sich eine Diskussion entwickeln konnte, entdeckte ich auf der Theke ein Infoblatt mit den neusten Informationen zum RÜCKSCHEIN. Und siehe da, man kann es online buchen.
Die Mitarbeiterin war völlig überrascht. Eher uninformiert.
Es gelang ihr, mein Einschreiben mit RÜCKSCHEIN online zu buchen und den Umschlag entsprechend zu dekorieren; Kosten 5,87 EUR (wenn ich gerade nicht irre). Eine Benachrichtigung würde ich online erhalten, was dem RÜCKSCHEIN in seiner Funktion entspräche. Fein, dachte ich.

Hurra!

Die Freude währte nur kurz.
Am Folgetag (Dienstag) schaute ich in die Sendungsverfolgung, denn mir war äußerst wichtig, dass meine Unterlagen termingerecht beim Inkasso eingehen. Mit denen ist ja angeblich nie zu spaßen, und mir war/ist die Sache schon grundsätzlich unangenehm.
Wieso eigentlich? Ich bin ja unschuldig??? Grrrrr!
Nun, jedenfalls sah ich, dass mein Einschreiben bereits angekommen war: Der Empfänger habe ein Postfach, dort habe man eine Benachrichtigung zur Abholung eingelegt. Da ich mal bei Postens gearbeitet habe, weiß ich, wie sowas läuft. Ich fühlte mich sicher.
Tags darauf (Mittwoch): unveränderter Sendungsstatus. Die Abholung war noch nicht erfolgt. Noch einen Tag später: gleiche Meldung. Freitag, Montag, gestern …
Niemand scheint sich um dieses Postfach zu kümmern.
Aus Hurra wurde Grummel.

Es reicht!

dachte ich, und so wählte ich die unter dem Sendungsstatus vermerkte Rufnummer, um den Sendungsstatus prüfen zu lassen. Aus Erfahrung weiß ich ja schon, dass es da mal haken kann, und dann wurde nur die Meldung nicht aktualisiert. Was eigentlich auch ein Unding ist.
Es tutet, und schließlich spreche ich mit einem Automaten (hä?). Der prüft (?) gemäß meinen Eingaben am Telefon den Sendungsstatus – und kommt natürlich zum gleichen Ergebnis. Das hätte ich mir also schenken können.
Flugs wählte ich die Rufnummer des Inkassounternehmens. Mit sehr gebremstem Ärger frage ich, wann man denn gedenke, ins Postfach zu schauen und erzähle auch, dass ich telefonisch hatte prüfen lassen, wie der Sendungsstatus sei. Man informiert mich, dass die Sendung natürlich (?) eingegangen sei, man habe es vermerkt. Es würde halt nur dauern, bis das nun bearbeitet wird.
Mit einem „ich will, dass diese Sache endlich vom Tisch kommt“ verabschiede ich mich und bin so nett und wünsche (ganz ehrlich) einen schönen Tag (denn die junge Dame war wirklich freundlich).

Zwei Stunden später …

denke ich: Nee! Liebe Deutsche Post, das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, und das kann ich so nicht stehenlassen!
Jetzt habe ich an den Vorstandsvorsitzenden geschrieben. Es hat überhaupt keinen Sinn, einem Mitarbeiter in der Filiale oder in der Agentur die Hölle heiß zu machen. Schon immer erhalten die Filialen stapelweise Infoblätter mit Änderungen, Neuerungen etc. Man hat schon zu nicht-digitalen Zeiten kaum durchgeblickt. Das ganze Postuniversum war ein riesiger Beamtenapparat mit dem dazugehörigen Formular- und Regel-Dschungel.
Das Online-Gedöns hat mit seinem durchaus vorhandenen Potenzial zur Vereinfachung leider nicht wirklich zu Verbesserungen geführt. Die Instrumente Computer und Onlineverfahren müssen auch beherrscht werden sozusagen. UND sie benötigen höchste Aufmerksamkeit, sonst laufen die Dinge schief. Dass sie mitunter gehörig schieflaufen, erfahren meist nur die Kunden am Schalter oder am heimischen PC. Man kann sich beschweren – telefonisch mit Automaten, wenn man Glück hat mit einem völlig überlasteten und schlecht gelaunten Mitarbeiter chatten. Und bis zu einer gewissen Stelle im Post-Apparat mag die Klage auch vordringen, doch jene, die sich all die wunderschönen „Verbesserungen“ und „Vereinfachungen“ am grünen Tisch ausdenken, erreichen sie nicht. Ich schrieb Herrn Dr. Appel, dass bis zu seinem Schreibtisch alles hübsch gefiltert wird. Insofern ich ihm natürlich nicht persönlich einen Vorwurf mache.

Der Brief ist weg

Ich habe sowas mal mit der Telekom gemacht, weil es immer und immer wieder Probleme gab. Anfangs mit der Leistung, die vereinbart war und nicht geleistet wurde. Erst als ein echter Techniker (einer vom „alten Schlag“, der noch Ahnung davon hat, was er tut) nachschaute und prüfte, wurde erkannt, dass ich „falsch verkabelt“ war, und zwar nicht hier in meinem Büro, sondern draußen im Ort in einem von zwei Verteilerkästen. Dann wollte ich eine Leistung, die ich nicht beanspruche, aus dem Paket heraus haben. Die Telekom verweigerte dies. Das sei nicht möglich. Dass das dann doch möglich war, verdanke ich meinem mutigen Schreiben an den Vorstand. Und plötzlich ging das, was mir die Mitarbeiter im Chat und per Mail hartnäckig und stur, wenn auch freundlich verweigerten.
Vielleicht sollten mehr Menschen mutig sein und sich an die Geschäftsführer der jeweiligen Unternehmen wenden. So wie manche Menschen früher nach dem Vorgesetzten verlangten, wenn sie ihr gutes Recht durchsetzen wollten. Man kann viel jammern und klagen, sich letztlich meistens fügen und grummelig einen Haufen Geld ausgeben oder – wie im aktuellen Fall Einschreiben/Rückschein – wichtige Fristen versäumen, weil das System nicht funktioniert (mit den entsprechenden unangenehmen Folgen, für die dann keineswegs das System haftbar gemacht werden kann), oder man setzt sich für seine Belange ein. Das kann ja zur Folge haben, dass sich auch für alle anderen im System etwas zum Positiven ändert.

Abwarten

Ich gehe nicht davon aus, dass Herr Dr. Appel oder einer seiner Referenten, Assistenten … antworten wird. Aber gesagt habe ich es, bzw. geschrieben. Es musste raus!
Denn dieser Fall ist nur ein kleiner von ungezählten vielen, die in unserem Gesamtsystem haken und stolpern, die häufig mit keiner Logik mehr nachvollziehbar und zu verstehen sind. Dieses Unverständnis muss geäußert werden. Wenn wir immer nur die Klappe halten, ändert sich nix.

An dieser Stelle wünsche ich mir an entsprechender Position (am liebsten gleich mehreren Positionen) Menschen, mit innovativem Geist und Mut und Durchsetzungsstärke, die das erkennen und eine wirkliche Vereinfachung vornehmen, die allen dient und für alle Seiten Vorteile hat.

Wie mein Beispiel mit dem Pony. Und das habe ich in meinem Brief tatsächlich geschrieben: Ich werde mir ein Pony kaufen und meine Briefe höchst persönlich überbringen. Klingt lustig? Ist es nicht. Aber es wäre zuverlässig, ist nachhaltig und auf jeden Fall schont es die Nerven.
Auch ein Herr Dr. Appel sollte etwas zum Schmunzeln haben 😉

Grafik von naobim http://www.pixabay.com

Familie

Eine ausgestorbene Gemeinschaftsart?

Über „Familie“ hab ich früher nie nachgedacht. Also ‚früher‘ meint zu der Zeit, als ich zu Hause bei Eltern und Geschwistern lebte. Familie war einfach. Ich glaube, alle anderen haben darüber auch nicht nachgedacht. Eine Familie zu sein, war einfach gegeben.
Die Zeiten mit der Familie waren nicht immer harmonisch, ganz im Gegenteil. Kamen alle zusammen, ging es nicht nur heiter zu. Es wurde auch diskutiert, heiß gestritten und – je nach Alkoholpegel (leider) auch böse gezankt. Dennoch kam man wieder zusammen, sobald der Rauch der Schlacht verflogen war.
Man brauchte einander auch. Als beispielsweise mein Großvater mit seinen damals 67 oder 68 Jahren aufs Eis ging und wie der junge Jan Hoffmann (Welt- und Europameister im Eiskunstlaufen) über die glatte Fläche düste, ausrutschte und von einer anderen Eisläuferin mit deren Schlittschuh am Kopf „gerammt“ wurde … tja, da musste nach Koma und Klinikaufenthalt Betreuung her. So kümmerten sich wechselweise meine Mutter und meine Tante um ihn. Hilfe war selbstverständlich. Dafür wurden eigene Bedürfnisse vorübergehend zurückgestellt, Kompromisse bei der Unterbringung gemacht (mein Opa schlief auf der einen Seite des Ehebettes meiner Eltern, die teilten sich die andere Hälfte), und mein Großvater konnte allmählich gesunden im Kreis der Familie.
Man brauchte einander auch, um über Abwesende zu lästern. Etwas, das mich, als ich begriff, was die da taten, immer gestört hat. Wieso dürfen die das, dachte ich. Warum reden die nicht mit demjenigen? Da war ich etwa 11 oder 12 Jahre alt. Doch so ist das vermutlich in allen Familien, erkannte ich und erhielt ich auf Nachfragen auch als Antwort. Das sei normal. – Ich bin immer noch anderer Ansicht.
Meine Erinnerungen sind voll von Familientreffen, die ganz spontan stattfanden. Es reichte ein kurzer Anruf an einem Sonntagmorgen, schon packte meine Mutter das vorbereitete Essen ein, wir stiegen ins Auto und fuhren 50 km zu meiner Tante. Da „schmissen“ wir die Mahlzeiten zusammen und tafelten mit „alle Mann“ (wir waren dann zu zehnt) gemütlich am Tisch. Schwatzten und scherzten, hatten gute Stimmung.
Später, als ich selbst erwachsen war, funktionierte das auch noch. Stand irgendwas an, wobei Hilfe benötigt wurde, war immer jemand zur Stelle. Man musste nicht lange bitten.

Vorbei

Lange her!
Heute höre ich von meiner Tochter häufiger den Satz: „Mama, das waren andere Zeiten, das ist über 30 Jahre her.“ Gemeint ist derzeit allerdings eher sowas wie Wohnungssuche, Hauskauf, Renovierung, Behördendschungel und vieles andere mehr. Und sie hat recht damit: Es hat sich alles verändert. Nicht zum Besseren, stelle ich immer häufiger fest. Denn gerade was Wohnung, Haus, Behörden angeht, war es vor 30 Jahren vergleichsweise einfacher; allerdings empfanden wir es damals auch kompliziert und aufwändig. Heutzutage kommt meist Verwirrung hinzu, weil – zumindest ist das meine eigene Erfahrung – die rechten Hände oft nicht wissen, was die linken so tun und Vorschriften, Regeln und Abläufe Widersprüchlichkeiten aufweisen (die es aufgrund von Vorschriften, Regeln etc. eigentlich ja gar nicht geben sollte).
Jedenfalls stehen Familienmitglieder heutzutage nicht annähernd so zueinander wie ich es von früher gewohnt war. Es mag einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung geschuldet sein, kann an den heute völlig veränderten Lebensbedingungen in Privat- und Berufsleben sowie den Umständen, wenn Kinder da sind und Verpflichtungen mit Schule und Kita hinzukommen, liegen. Menschen sind eingespannter denn je und ihre Tage und Wochen zeitlich vollkommen durchgetaktet, weil das Pensum anders nicht zu bewältigen wäre. Zeit für Beziehungspflege sowohl im Familien- und Freundeskreis, aber auch schon in der Paarbeziehung gibt es nur sehr begrenzt oder sogar überhaupt nicht mehr.

Desinteresse und Ignoranz

Als wäre Zeitmangel nicht schon schlimm genug, kommen diese beiden Aspekte noch erschwerend hinzu. Zugegeben, das ist eine subjektive Wahrnehmung meinerseits. Aber ich weiß, dass es auch anderen so ergeht. Und ich kann es nicht anders bezeichnen, wenn ein Bruder seinen Bruder nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihm reden will. Wenn die dazugehörige Schwester beide zwar noch einlädt, aber meistens nur mit einem von beiden rechnen kann, weil immer der eine nicht kommt, wenn der andere zugegen ist. Inzwischen sorgt schon der Gedanke an diesen Zustand bei ihr für Atemnot aus lauter Kummer. Wenn selbst da, wo man miteinander redet, kein Interesse am Leben des anderen gezeigt wird und Unterhaltung nichts weiter ist als Smalltalk; wenn immer nur ein oder zwei dieser kleinen Familie nachfragen, interessiert sind am Dasein der anderen, immer nur eine dieser beiden zum Grillen, Kaffeetrinken, Zusammensein einladen, sich kümmern und unter allen Umständen auch zur Stelle sind, wenn Hilfe gebraucht wird – dann stimmt etwas gewaltig nicht.
Immer sind es nahezu dieselben Gründe:
„… man hat keine Zeit“,
„… die Kinder/das Kind“,
„… der Job, Termine …“
und – wie ich finde – ganz besonders blöd ist ein Argument wie dieses: „… 140 km Anfahrt? Das liegt ja nicht um die Ecke! Wie soll ich da …“ – Ausreden. Letztendlich sind es Rechtfertigungen. Meiner Meinung nach. Besser: meinem Empfinden nach, was ein Unterschied ist. Jedem Kann-nicht liegt ein Will-nicht zugrunde. Ausnahme: Abwesenheit, die beruflich oder privat durch Urlaub, Krankheit u. ä. bedingt ist.
Denen, die immer hilfsbereit zur Stelle sind, ist die Entfernung beispielsweise völlig egal. Klaglos setzen sie ihre Freizeit ein, und haben sie keine, schaffen sie die Zeitfenster, um Hilfe möglich zu machen (beispielsweise bei einer Renovierung, einem Umzug etc.) Das wird gerne angenommen, auch dankbar. Aber wenn die Hilfephase überstanden ist, wird der Einsatz, den diejenigen geleistet haben, in irgendeine Kiste mit Erinnerungen gestopft und gerät in Vergessenheit.
Dies auch zum Thema „Zeitmangel“, weshalb freundschaftliche und familiäre Beziehungen nicht gepflegt werden können … Zeit kann man nicht haben, nicht besitzen, man schafft sie sich. Organisation ist (fast) alles. Und für Ausnahmesituationen kann jeder die eigenen Bedürfnisse auch mal beiseite lassen.

Fühlen, geben und nehmen

Im speziellen (also subjektiven) Fall ist noch eine Menge mehr mit im Spiel, das ist mir klar. Es ist auch nicht so, dass die Beziehungsmissstände erst jetzt entstanden sind. Das Ganze hat eine Entwicklung über einige Jahre; und wer weiß, wo die Wurzeln liegen …?
Jetzt jedoch ist ein Maß erreicht, an dem mir endlich klar ist: Familie, wie ich sie noch kannte, gibt es so nicht gar mehr. Wahlfamilie ist nicht zuletzt deswegen ein Lebensmodell, das seit Jahren auf dem Vormarsch ist. Auch das ist nicht neu, dass einem gute, liebe Freunde oft näher sind als die Blutsverwandten. Ich selbst bin ein Beispiel dafür, denn ich bin der Ansicht, dass Blut nur physikalisch dicker ist als Wasser, meine Bindung an die Blutsverwandten hat sich über die Jahre aufgelöst. Bestimmte Gründe gibt es nicht. Ist es vielleicht normal? Teilweise schon, aber nicht grundsätzlich.
Wo (Ver-)Bindung nicht auch gefühlt wird, gibt es bald keine mehr. Auch das eine persönliche Erfahrung. Und dazu gehört eben, dass man aneinander interessiert ist, dass man teilhat und der/die andere/n auch teilhaben lässt. Wie ich in einem interessanten Artikel lesen konnte, der meine eigenen Erfahrungen bestätigt, ist es ziemlich häufig so, dass Beziehungen über viele Jahre komplett einseitig laufen. Geben und Nehmen im Ungleichgewicht. Die einen geben nur, die anderen nehmen nur. Das führt irgendwann zu Frust auf der Geberseite, macht schlimmstenfalls sogar krank.

Abwendung

Ich las heute Morgen, dass „niemand es verdient hat, um Aufmerksamkeit zu bitten“. Wenn also immer nur eine Hälfte einer Beziehung Aufmerksamkeit etc. für die andere hat, im Gegenzug jedoch selbst keine erfährt, wenn alle Versuche, mit Gesprächen und Änderung des eigenen Verhaltens zu keinem Erfolg führten (willst du das Verhalten anderer ändern, ändere dein eigenes), muss irgendwann Schluss sein. Denn in einer solchen Beziehung reibt man sich sonst völlig auf.
Daher kann ich sagen, dass es sinnlos ist, das Verhalten aller anderen einer Gemeinschaft ändern zu wollen, da die anderen sich nicht ändern werden. Letztlich schließt man dauernd irgendwelche Kompromisse, bringt Verständnis auf, wo gar keins mehr ist und sein sollte, und geht irgendwann zugrunde.
So bleibt Abwendung tatsächlich die einzige Möglichkeit, sich von Traurigkeit, Enttäuschung, Wut und Frust zu befreien, damit man seelisch und körperlich gesund bleibt. Mit der Abwendung von den Nehmern, dem Rückzug aus einer einseitig gelebten und ungesund gewordenen Verbindung. Und man trifft (endlich) eine klare Entscheidung, mit wem man seinen Lebensweg weiterhin beschreitet und mit wem nicht – auch wenn es um die sogenannte „Familie“ geht. Es tut trotzdem und erheblich weh.
Der Entscheidungsprozess ist ein langer, ein schmerzvoller und sehr traurig. Aber wenn man lange genug gelitten hat, drängt sich dieser Schritt mit Macht auf. Wie befreiend es jedoch ist, den Entschluss umzusetzen, erlebe ich gerade.

Familie, wie ich sie noch erlebte, ist anscheinend ausgestorben.
Wie einst die Dinosaurier 😔

Ich hab’s nur nicht bemerkt.

Foto von https://pixabay.com/de/users/u_uf78c121-19064744/

Interessant: Gedankenwelt
Meistgelesene digitale Zeitschrift über Psychologie und Neurowissenschaft
Auch interessant in diesem Zusammenhang ist ein Beitrag von Gerald Hüther auf YouTube, in dem es um den liebevollen Umgang mit sich selbst geht. Gut 8 Minuten, die sich lohnen …




Welt verbessern

Soeben (endlich!) gelesen: „Wandlungen“ bei Ich lache mich gesund. Als hätte die Verfasserin meine Gedanken gelesen, dachte ich. Aus diesem Grund bediene ich mich hier des Rebloggens und möchte diesen guten Beitrag über „Wandlungen“ teilen.

https://ichlachemichgesund.blog

Ich weiß, es ist ansonsten zurzeit recht still bei mir. Aber ich habe viel zu tun und kann, was mir so im Geist herumwandert, nicht immer gleich schreiben, kann einstweilen nur Notizen machen. Aber es kommt wieder eine andere Zeit, die mich aktiver schreiben lassen wird … ganz sicher.

Ich wünsche euch allen einen ganz wundervollen Herbst.

Die Wilma 💕

Wolken, als würden Drachen fliegen …

So weit kommt’s noch

Gehen Sie in sich, Herr Minister

„Er ist ein Mensch wie jeder andere, das sollten wir nicht vergessen.“
Jaaa … dachte ich, stimmt schon.
Auch Robert Habeck ist ein Mensch.
Aber …

Das Leben ist rücksichtslos

Boah! Echt jetzt? Ja.
Sehen wir das doch mal so knallhart, wie es die allermeisten Menschen tagtäglich erleben. Der Job, die Familie, die Gesellschaft, ja, die ganze Welt fordert uns alle stark. Kaum jemand fragt danach, wie wir das aus- und durchhalten. Nicht mal wir selbst stellen uns die Frage, bis es unausweichlich wird, dass sie gestellt wird. Entweder von uns selbst oder von unseren Mitmenschen (sofern sie die Aufmerksamkeit dafür haben, dass da jemand auf dem Zahnfleisch geht).
Aber bis es so weit ist, halten wir durch. Wir krempeln die Ärmel hoch, reißen uns am Riemen, bringen uns mit unseren Fähigkeiten bestmöglich ein und organisieren unsere Kräfte, mobilisieren auch die allerletzten Reserven, um unseren Pflichten und jeder Verantwortung gerecht zu werden. Im Job werden wir dafür bezahlt. Unseren Familien geht es gut. Und solange es gutgeht und wir fit bleiben, dürfen wir das Geschenk des Zufriedenheitsgefühls erleben und dankbar sein sowie stolz auf unsere Leistung. Meistens schafft es der Mensch trotz solch hohen Einsatzes auch noch, recht alt zu werden.
Ich denke, die Abschnittsüberschrift stimmt doch nicht. Der Grund: Wir stellen uns selbst unsere Aufgaben, nicht das Leben. Damit schaffen wir uns all die Herausforderungen, denen wir dann auch gerecht werden wollen und müssen. Wenn also irgendwas oder irgendwer rücksichtslos ist, dann wir selbst.

Entscheidungen ändern

Wie ich gerade den ersten Gedanken „Das Leben ist rücksichtslos“, den ich als Meinung gedacht über dem ersten Abschnitt eingetragen hatte, am Ende zurücknehme, ändern Menschen im Laufe ihres Lebens und bei den Aufgaben, die sie sich erwählen, ihre Entscheidungen, und das gar nicht selten. Manche Ziele werden erreicht, andere nicht, und das nicht, weil es nicht zu schaffen wäre, sondern weil Menschen es sich auf dem Weg dahin z. B. anders überlegen, zu neuen Einsichten gelangen, sich auf dem Weg neue, bessere Optionen eröffnen, irgendwas passiert … Gründe gibt es viele. Letztlich bleibt häufig der Weg das Ziel.
Wenn ich also beispielsweise merke, dass ich einer Herausforderung nicht (mehr) gewachsen bin, überlege ich als verantwortungsbewusster Mensch sehr gut, ob ich weitermachen kann oder ob es nicht an der Zeit ist, meine Entscheidung zu überdenken und einen anderen Weg einzuschlagen – oder diesen auch ganz zu verlassen. Als denkender Mensch bin ich imstande, mir zu überlegen, welche anderen Möglichkeiten ich nutzen könnte und meine Meinung zu ändern. Als selbstbewusster Mensch stehe ich dann zu meiner neuen Entscheidung, auch wenn andere mich dafür vielleicht kritisieren oder als inkonsequent, gar schwach einschätzen. Sich selbst gegenüber verantwortlich zu handeln bedeutet auch, andere zu schützen. Denn wenn ich mit meinen Plänen scheitere und mir schade (z. B. durch Stress schwer krank werde oder ausfalle durch Burnout-Syndrom), betrifft das beispielsweise auch meine Familie.
Für Kursänderungen im Leben bedarf es der Fähigkeit des Wahrnehmens, der (Selbst-) Erkenntnis und der selbstbewussten Entscheidung.

Was hat das mit Habeck zu tun?

Was nicht?
Seit er in Interviews, Talk-Shows und bei Reden auf dem Podium ziemlich gequirlten Blödsinn von sich gibt und auf Nachfragen teilweise höchst irritiert noch mehr Blödsinn spricht, habe ich ihn genauer beobachtet. Mein Gedanke zuletzt: Ich schreib ihm eine Mail und empfehle 6 bis 8 Wochen Bahamas, denn er befindet sich mitten im Burnout.
Wäre ich mit so einem Menschen befreundet, würde ich sogar handeln und nähme ihn an die Hand. Denn einen Freund oder eine Freundin lasse ich in solch einem Zustand nicht im Stich.
Doch halt!
Ein/e Freund/in wäre gar nicht erst in eine solche Verfassung geraten. Denn ich wäre dagewesen. Ich hätte bemerkt, was los ist, was sich anbahnt, und gemeinsam hätten wir verhindert, dass Schlimmeres eintritt.
Habeck ist auch ein Mensch. Stimmt. Aber: Hat er keine Freunde? Das wäre schlimm.
Schlimmer ist, dass die gesamte Öffentlichkeit Zeuge seiner Auftritte und dieses desolaten Zustands ist.
Fehlt es ihm an (Selbst-)Wahrnehmung? Das wäre ein worst case. Scheint mir aber eine Tatsache. Doch befindet er sich in ebenso guter wie großer Gesellschaft, denn die Fähigkeit von Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung ist völlig untergegangen.
Als Mensch kann ich es einem anderen Menschen selbstverständlich nachsehen, wenn er in einen Zustand völliger Überlastung gerät – auch einem Herrn Habeck. Die Aufgabe, die er sich gestellt hat, wächst ihm, das ist offensichtlich, vollkommen über den Kopf. Die Dinge laufen nicht annähernd so, wie er sich das in seinem grünen Hirn ausgedacht hatte. Dann kommen noch andere Stolpersteine hinzu, denn im Bundeskabinett herrscht nach wie vor ‚Circus Maximus‘, da macht irgendwie jeder alles und nichts und vor allem das, was er oder sie will und das mit einer Willkür, dass denkenden Menschen Angst und Bange wird.

Zeit für eine mutige Entscheidung

Mutig müsste sie eigentlich nicht sein. Ich persönlich erwarte von einem Menschen, der sich in ein so verantwortungsvolles Amt wie das eines Ministers ganz gleich welchen Ministeriums wählen lässt, dass er über Bildung auf allen Ebenen verfügt (geistig, emotional, beruflich, lebenserfahren …), im Vollbesitz seiner physischen und psychischen Kräfte ist und mit dem entsprechenden Elan, mit Weitsicht und Umsicht zu Werke geht. Ich erwarte Integrität, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit unter allen denkbaren Umständen. Fähigkeiten wie Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung sowie klares logisches Denken und Entscheidungsfreudigkeit auch über Grenzen hinweg, stets unter dem Aspekt der Rück-, Um- und Weitsicht gehören ebenso dazu.
Herr Habeck? Hallo? Wo sind denn diese Eigenschaften bei Ihnen?
Tja, Mensch ist er wohl. Aber die Fähigkeiten vermisse ich bei ihm gänzlich (wie übrigens bei den meisten der anderen Regierungsmitglieder auch). Er kommt mir vor wie viele Menschen, die ich kannte, und die sich ebenfalls in eine Sackgasse manövriert hatten, aus der nur herauszukommen ist, wenn man den Rückweg – also den Rücktritt – einschlägt. Das ist nicht schwach, im Gegenteil. Das wäre ein starkes Signal.
Stattdessen jedoch trifft dieser Mensch weiterhin Entscheidungen, die vielen die Haare zu Berge stehen lassen, sofern sie ihnen noch nicht in zwischen ausgefallen sind bei allem, was sie bereits überstehen mussten und noch durchzustehen haben, durch ebendiese fatalen Entscheidungen des Herrn Habeck (und anderer Mitglieder bzw. der weiblichen Mitglieder des Kabinetts … ähm, hätte ich jetzt Mitgliederinnen schreiben müssen? *würg*). Eigentlich ist der Rücktritt die einzige Entscheidung, die er noch treffen sollte. Das wäre anständig – sofern noch ein Rest Anstand übrig ist.

Alternativen?

Schaut nicht gut aus derzeit mit Alternativen für dieses Amt oder die anderen Ämter. Vielleicht ist das ja auch ein Grund, warum der ‚arme‚ Habeck auf Biegen und Brechen durchhalten muss. Vermutlich ist sonst niemand bereit, sich verheizen zu lassen bzw. masochistisch genug, sich selbst zu verheizen. Und Fakt ist auch: Das System ist im Grunde genommen längst platt und trägt sich nur noch durch den Überlebenskampf vieler Bürger.
Also die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, ist der völlige Neubeginn. Dafür muss man nicht zwangsläufig alles zerstören. Aber es braucht wirklich fähige Menschen, die imstande sind, Potenziale zu erkennen und diese entsprechend auszubauen, dabei Überholtes – soweit möglich – zu integrieren bzw. falls das nicht möglich ist, die davon betroffenen Menschen in Neues einzubeziehen. Dass das nicht kurz- oder mittelfristig zu bewerkstelligen ist, ist mir schon klar, aber man muss es angehen.
JETZT. Es ist ein hohes, doch nicht unrealistisches Ziel.
Aber: Es fehlt der derzeitigen Politikergeneration an allem, was ich oben aufgezählt habe. Und bedenke ich die Bildung (auf allen Ebenen) und Ausbildung unserer zukünftigen Generation … bin ich gerade froh, die ferne Zukunft nicht mehr auf Erden zu erleben. Dass wir während der Zeit, die ich noch auf zwei Beinen auf Mutter Erde zu wandeln gedenke, aus dem herrschenden Dilemma ohne großen Knall herauskommen werden, glaube ich nicht.

– soweit kommt’s nicht

Tja, und der Mensch Habeck?
Ich wiederhole mich: So weit kommt’s nicht, dass ich mir um ihn Sorgen mache. Dieses Privileg haben nur die wirklich liebenswerten, klar und gesund denkenden Menschen, mit denen ich zu tun habe. Für den Rest Welt kann und werde ich mich nicht zerfleischen. Aber bei den mir wichtigen Menschen – und das sind gar nicht wenige – nähme ich mir die Freiheit, sie notfalls zurechtzuweisen, mich mit ihnen auseinanderzusetzen oder sogar zu streiten, um ihnen die Augen zu öffnen für ein Fehlverhalten aufgrund ihrer eigenen Selbstüberschätzung. Wovon ja niemand ganz frei ist, auch ich nicht. Und ich weiß, dass mein mitfühlender Einsatz bei solchen Menschen auf fruchtbaren Boden fiele.
Jemand wie Robert Habeck hat meine Sorge gar nicht verdient. Leute wie ihn muss ich rennen lassen, auch wenn ich die Mauer schon deutlich erkenne, vor die sie prallen werden. Das war schon bei meinen Kindern so. Ich ließ sie ihre Wege gehen, wenn sie keinen Argumenten/Tipps/Warnungen zugänglich waren, wohlwissend, dass sie sich blaue Flecken oder Kummer einhandeln werden. Ich behielt sie sorgsam im Auge und war da, wenn es schiefging. Meistens ist eben doch die Erfahrung, vor allem hautnah gespürt, die einzig wahre Lehrmeisterin. Trifft auch auf Habeck zu, also soll er weiter rennen!
Besser noch wäre: Treten Sie zurück, Herr Habeck! Auch wenn vermutlich kaum jemand es derzeit anders, vor allem besser machen wird. Laden Sie für das, was wir Steuerzahler Ihnen bereits gelöhnt haben, Ihre Kollegen ein (auch die weiblichen) und reisen Sie auf die Bahamas. Bitte mit One-Way-Ticket. Und: Lassen Sie die Finger von der Politik. Ihnen fehlt dafür jegliche Qualifikation!!!

Foto von <a href=“http://Bild von <a href=“https://pixabay.com/de/users/ijmaki-1797813/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1266989″>巻(Maki)</a&gt; auf <a href=“https://pixabay.com/de//?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1266989″>Pixabayijmaki by http://www.pixabay.com

Alte Seelen in Partnerschaft und Beziehungen 

Es ist eine sehr bewegende Zeit in meinem Leben. Sie hat weniger mit den Geschehnissen draußen zu tun. Viel mehr ist es ein innerer Prozess, wie ich ihn noch nie derart tief und intensiv erlebt habe, und es gab schon einige davon.
An Zufall glaubte ich noch nie, und so erstaunt mich nicht, dass ich ausgerechnet heute diesen Blogeintrag bei lebenalsmensch fand (ohne zu suchen). Der geteilte Text aus einem Telegram-Kanal trifft mein Innerstes so vollständig, dass ich fast sprachlos wurde.
DANKE 🙏💕

Leben als Mensch

Diesen schönen Text fand ich bereits vor längerer Zeit auf einem Telegram-Kanal… Vielen DANK an ALLE, die bei diesem Beitrag mitgewirkt haben… Gerade JETZT hatte ich das Gefühl… er ist bereit zu teilen… Vielleicht findet sich der Eine oder Andere von euch ja darin wieder und versteht, warum er/sie/es gerade so „tickt“ wie er tickt…  Als ich den Text selbst heute gelesen habe, durfte ich wieder einmal dankbar schmunzeln…
Von Herzen wünsche ich ALLEN nun einen entspannten Nachmittag und/oder auch bereits einen ebensolchen Abend…

Und für All jene, denen es in dieser gerade sehr bewegenden und so ziemlich alles verändernden Zeit gar nicht gut geht, ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht dieses Stück Weg JETZT zu meistern…

Ich grüße euch in herzlicher Verbundenheit…
Alles LIEBE,
Elke

Darßer Wald 2019-Foto: Elke privat… Darßer Wald 2019

Alte Seelen in Partnerschaft und Beziehungen

Alte Seelen wollen nicht in einer Beziehung sein, nur um einen Partner…

Ursprünglichen Post anzeigen 598 weitere Wörter

Eine endlose Geschichte

oder die nächste Karussell-Fahrt – bitte einsteigen

Eigentlich war ich zuversichtlich, dass diese leidige C-Krise sich zum Ende dieses Jahres verkrümelt. Ich glaube, es gibt kaum noch einen Menschen, der sich nicht mit irgendeiner Variante von Corona-Viren infizierte und/oder daran erkrankt war – und wie wir inzwischen wissen, ist es unerheblich, ob und wie oft sich ein Mensch hat „impfen“ lassen. Viren scheren sich einen feuchten Kehricht darum, welche un- oder übernatürlichen Geschütze der Mensch ersinnt und aufbietet, um es vertreiben oder „eingrenzen“ zu wollen. Es stürzt sich auf jeden! Ausnahmslos! Und ich bleibe bei meiner Überzeugung aus Erfahrung: Nicht die Art oder die „Stärke“ (oder Boshaftigkeit) eines Virus entscheidet, ob der einzelne Organismus damit klarkommt oder es ihn aus der Bahn haut. Es ist immer der Zustand der persönlichen Immunabwehr.
Meine war übrigens gut. Mich hatte das Virus auch erwischt. Dabei weiß ich bis heute nicht, bei welcher Gelegenheit ich es mir „einfing“. Ich lebe allein, und in den fast vier Wochen zuvor brauchte ich weder einkaufen noch traf ich mit Menschen zusammen. Ich ging lediglich spazieren im Wald, meist zu einer Zeit, da ich keiner Menschenseele begegne. Wie konnte Covid das wissen? Vielleicht haben es ihm die Bäume geflüstert?
Jedenfalls war ich von null auf hundert ziemlich grippal erkrankt. Kein schöner Zustand, aber wann ist ein heftiger grippaler Infekt schon angenehm. 3 Tage Sofaruhe, sehr heiße Schlenzbäder, viel Tee, leichte Kost und der Rest war Abwarten. Am 4. Tag wagte ich einen Spaziergang. Am 7. Tag konnte ich meine Runde schon relativ leicht gehen. Nach rund zwei Wochen war ich durch mit dem Infekt.
Es gibt Menschen, die meinten: „Ach, da hast du aber einer milde Variante erwischt. Was für ein Glück!“ – Nee, da hab ich vehement widersprochen und gesagt, dass … (s. Fettgedrucktes oben in diesem Beitrag). Doch diese Einstellung der Menschen zu Corona zeigt klar, dass das Verständnis in Sachen Krankheit, über die Wirkweise von Viren und Immunreaktionen schlicht nicht ansatzweise vorhanden ist. Anstatt sich sinnvoll zu informieren, konsumieren sie lieber die Nachrichten und glauben, was sie in der ersten Reihe und mit dem 2. Auge bzw. Ohr im TV aufgetischt kriegen.

Falsch gedacht

… muss ich leider feststellen. Nicht zufällig entdeckte ich einen Artikel bei https://transition-news.org über die Pläne unseres Gesundheits?ministers Lauterbach und des Justizministers Buschmann, wie man gedenkt mit der Pandemie umzugehen. – Hatte die WHO nicht das Ende schon kundgetan bzw. den Status runtergestuft? Scheiß Informationsdschungel! – „Die nächste Welle wird bereits erwartet, man will vorbereitet sein, denn man nimmt die Pandemie weiterhin sehr ernst.“
Der entsprechende Artikel bei transition-news (belegt mit entsprechender Quelle: https://www.bmj.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/0803_IfSG.html) lässt nichts Gutes ahnen. Demgemäß werden selbst 3-fach Gespritzte sich Test- und Maskenzwang unterwerfen müssen, falls sie ein Konzert, Theater oder Restaurant besuchen wollen. Wie fast immer überlässt es der Bund schlussendlich den Ländern und diese wiederum den jeweiligen Verantwortlichen der Einrichtungen, wie streng die künftigen Regeln (von Oktober ’22 bis April ’23) gehandhabt werden.
Das Fazit daraus: Wenn das so beschlossen wird, sind „Ungeimpfte“ wie auch „Boostergegner“ an der Maske erkennbar, zumindest wenn ein negativer Text nicht ausreicht oder schlicht kein Test gemacht wird.

Pandemie – Prädikat never ending

Vermutlich.
Punkt.

Aber weiterhin ohne mich …

Foto von <a href=“http://Bild von <a href=“https://pixabay.com/de/users/jhenning-8658480/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=5882319″>beauty of nature</a> auf <a href=“https://pixabay.com/de//?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=5882319″>Pixabaybeauty-of-nature http://www.pixabay.com

Nachtrag: Traurig, aber wahr, der Schwachsinn geht weiter 😒
IFSG

Gegenwart im Zeitgeist 2022

Unheimlich

Bescheidene Schlafnacht.
Wäre gestern Abend besser noch eine Runde spazieren gegangen.
Na ja …
Seltsame Stimmung durchwabert mich.
Es ist ein Spagat zwischen lichtem Wünschen und Wollen einerseits und andererseits dunkler Aussichtslosigkeit, während die Zuversicht im Trauergewand durch einen Nebel geistert. Jeder Wunsch trägt den wirklich starken Willen in sich, aber dann steigt der Nebel auf, und die Zuversicht verschwindet mit einem ‚Puff!‘, woraufhin die Aussichtslosigkeit mit grinsender Fratze dasteht und sich über meine Enttäuschung amüsiert.

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