Gehen Sie in sich, Herr Minister
„Er ist ein Mensch wie jeder andere, das sollten wir nicht vergessen.“
Jaaa … dachte ich, stimmt schon.
Auch Robert Habeck ist ein Mensch.
Aber …
Das Leben ist rücksichtslos
Boah! Echt jetzt? Ja.
Sehen wir das doch mal so knallhart, wie es die allermeisten Menschen tagtäglich erleben. Der Job, die Familie, die Gesellschaft, ja, die ganze Welt fordert uns alle stark. Kaum jemand fragt danach, wie wir das aus- und durchhalten. Nicht mal wir selbst stellen uns die Frage, bis es unausweichlich wird, dass sie gestellt wird. Entweder von uns selbst oder von unseren Mitmenschen (sofern sie die Aufmerksamkeit dafür haben, dass da jemand auf dem Zahnfleisch geht).
Aber bis es so weit ist, halten wir durch. Wir krempeln die Ärmel hoch, reißen uns am Riemen, bringen uns mit unseren Fähigkeiten bestmöglich ein und organisieren unsere Kräfte, mobilisieren auch die allerletzten Reserven, um unseren Pflichten und jeder Verantwortung gerecht zu werden. Im Job werden wir dafür bezahlt. Unseren Familien geht es gut. Und solange es gutgeht und wir fit bleiben, dürfen wir das Geschenk des Zufriedenheitsgefühls erleben und dankbar sein sowie stolz auf unsere Leistung. Meistens schafft es der Mensch trotz solch hohen Einsatzes auch noch, recht alt zu werden.
Ich denke, die Abschnittsüberschrift stimmt doch nicht. Der Grund: Wir stellen uns selbst unsere Aufgaben, nicht das Leben. Damit schaffen wir uns all die Herausforderungen, denen wir dann auch gerecht werden wollen und müssen. Wenn also irgendwas oder irgendwer rücksichtslos ist, dann wir selbst.
Entscheidungen ändern
Wie ich gerade den ersten Gedanken „Das Leben ist rücksichtslos“, den ich als Meinung gedacht über dem ersten Abschnitt eingetragen hatte, am Ende zurücknehme, ändern Menschen im Laufe ihres Lebens und bei den Aufgaben, die sie sich erwählen, ihre Entscheidungen, und das gar nicht selten. Manche Ziele werden erreicht, andere nicht, und das nicht, weil es nicht zu schaffen wäre, sondern weil Menschen es sich auf dem Weg dahin z. B. anders überlegen, zu neuen Einsichten gelangen, sich auf dem Weg neue, bessere Optionen eröffnen, irgendwas passiert … Gründe gibt es viele. Letztlich bleibt häufig der Weg das Ziel.
Wenn ich also beispielsweise merke, dass ich einer Herausforderung nicht (mehr) gewachsen bin, überlege ich als verantwortungsbewusster Mensch sehr gut, ob ich weitermachen kann oder ob es nicht an der Zeit ist, meine Entscheidung zu überdenken und einen anderen Weg einzuschlagen – oder diesen auch ganz zu verlassen. Als denkender Mensch bin ich imstande, mir zu überlegen, welche anderen Möglichkeiten ich nutzen könnte und meine Meinung zu ändern. Als selbstbewusster Mensch stehe ich dann zu meiner neuen Entscheidung, auch wenn andere mich dafür vielleicht kritisieren oder als inkonsequent, gar schwach einschätzen. Sich selbst gegenüber verantwortlich zu handeln bedeutet auch, andere zu schützen. Denn wenn ich mit meinen Plänen scheitere und mir schade (z. B. durch Stress schwer krank werde oder ausfalle durch Burnout-Syndrom), betrifft das beispielsweise auch meine Familie.
Für Kursänderungen im Leben bedarf es der Fähigkeit des Wahrnehmens, der (Selbst-) Erkenntnis und der selbstbewussten Entscheidung.
Was hat das mit Habeck zu tun?
Was nicht?
Seit er in Interviews, Talk-Shows und bei Reden auf dem Podium ziemlich gequirlten Blödsinn von sich gibt und auf Nachfragen teilweise höchst irritiert noch mehr Blödsinn spricht, habe ich ihn genauer beobachtet. Mein Gedanke zuletzt: Ich schreib ihm eine Mail und empfehle 6 bis 8 Wochen Bahamas, denn er befindet sich mitten im Burnout.
Wäre ich mit so einem Menschen befreundet, würde ich sogar handeln und nähme ihn an die Hand. Denn einen Freund oder eine Freundin lasse ich in solch einem Zustand nicht im Stich.
Doch halt!
Ein/e Freund/in wäre gar nicht erst in eine solche Verfassung geraten. Denn ich wäre dagewesen. Ich hätte bemerkt, was los ist, was sich anbahnt, und gemeinsam hätten wir verhindert, dass Schlimmeres eintritt.
Habeck ist auch ein Mensch. Stimmt. Aber: Hat er keine Freunde? Das wäre schlimm.
Schlimmer ist, dass die gesamte Öffentlichkeit Zeuge seiner Auftritte und dieses desolaten Zustands ist.
Fehlt es ihm an (Selbst-)Wahrnehmung? Das wäre ein worst case. Scheint mir aber eine Tatsache. Doch befindet er sich in ebenso guter wie großer Gesellschaft, denn die Fähigkeit von Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung ist völlig untergegangen.
Als Mensch kann ich es einem anderen Menschen selbstverständlich nachsehen, wenn er in einen Zustand völliger Überlastung gerät – auch einem Herrn Habeck. Die Aufgabe, die er sich gestellt hat, wächst ihm, das ist offensichtlich, vollkommen über den Kopf. Die Dinge laufen nicht annähernd so, wie er sich das in seinem grünen Hirn ausgedacht hatte. Dann kommen noch andere Stolpersteine hinzu, denn im Bundeskabinett herrscht nach wie vor ‚Circus Maximus‘, da macht irgendwie jeder alles und nichts und vor allem das, was er oder sie will und das mit einer Willkür, dass denkenden Menschen Angst und Bange wird.
Zeit für eine mutige Entscheidung
Mutig müsste sie eigentlich nicht sein. Ich persönlich erwarte von einem Menschen, der sich in ein so verantwortungsvolles Amt wie das eines Ministers ganz gleich welchen Ministeriums wählen lässt, dass er über Bildung auf allen Ebenen verfügt (geistig, emotional, beruflich, lebenserfahren …), im Vollbesitz seiner physischen und psychischen Kräfte ist und mit dem entsprechenden Elan, mit Weitsicht und Umsicht zu Werke geht. Ich erwarte Integrität, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit unter allen denkbaren Umständen. Fähigkeiten wie Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung sowie klares logisches Denken und Entscheidungsfreudigkeit auch über Grenzen hinweg, stets unter dem Aspekt der Rück-, Um- und Weitsicht gehören ebenso dazu.
Herr Habeck? Hallo? Wo sind denn diese Eigenschaften bei Ihnen?
Tja, Mensch ist er wohl. Aber die Fähigkeiten vermisse ich bei ihm gänzlich (wie übrigens bei den meisten der anderen Regierungsmitglieder auch). Er kommt mir vor wie viele Menschen, die ich kannte, und die sich ebenfalls in eine Sackgasse manövriert hatten, aus der nur herauszukommen ist, wenn man den Rückweg – also den Rücktritt – einschlägt. Das ist nicht schwach, im Gegenteil. Das wäre ein starkes Signal.
Stattdessen jedoch trifft dieser Mensch weiterhin Entscheidungen, die vielen die Haare zu Berge stehen lassen, sofern sie ihnen noch nicht in zwischen ausgefallen sind bei allem, was sie bereits überstehen mussten und noch durchzustehen haben, durch ebendiese fatalen Entscheidungen des Herrn Habeck (und anderer Mitglieder bzw. der weiblichen Mitglieder des Kabinetts … ähm, hätte ich jetzt Mitgliederinnen schreiben müssen? *würg*). Eigentlich ist der Rücktritt die einzige Entscheidung, die er noch treffen sollte. Das wäre anständig – sofern noch ein Rest Anstand übrig ist.
Alternativen?
Schaut nicht gut aus derzeit mit Alternativen für dieses Amt oder die anderen Ämter. Vielleicht ist das ja auch ein Grund, warum der ‚arme‚ Habeck auf Biegen und Brechen durchhalten muss. Vermutlich ist sonst niemand bereit, sich verheizen zu lassen bzw. masochistisch genug, sich selbst zu verheizen. Und Fakt ist auch: Das System ist im Grunde genommen längst platt und trägt sich nur noch durch den Überlebenskampf vieler Bürger.
Also die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, ist der völlige Neubeginn. Dafür muss man nicht zwangsläufig alles zerstören. Aber es braucht wirklich fähige Menschen, die imstande sind, Potenziale zu erkennen und diese entsprechend auszubauen, dabei Überholtes – soweit möglich – zu integrieren bzw. falls das nicht möglich ist, die davon betroffenen Menschen in Neues einzubeziehen. Dass das nicht kurz- oder mittelfristig zu bewerkstelligen ist, ist mir schon klar, aber man muss es angehen.
JETZT. Es ist ein hohes, doch nicht unrealistisches Ziel.
Aber: Es fehlt der derzeitigen Politikergeneration an allem, was ich oben aufgezählt habe. Und bedenke ich die Bildung (auf allen Ebenen) und Ausbildung unserer zukünftigen Generation … bin ich gerade froh, die ferne Zukunft nicht mehr auf Erden zu erleben. Dass wir während der Zeit, die ich noch auf zwei Beinen auf Mutter Erde zu wandeln gedenke, aus dem herrschenden Dilemma ohne großen Knall herauskommen werden, glaube ich nicht.
– soweit kommt’s nicht
Tja, und der Mensch Habeck?
Ich wiederhole mich: So weit kommt’s nicht, dass ich mir um ihn Sorgen mache. Dieses Privileg haben nur die wirklich liebenswerten, klar und gesund denkenden Menschen, mit denen ich zu tun habe. Für den Rest Welt kann und werde ich mich nicht zerfleischen. Aber bei den mir wichtigen Menschen – und das sind gar nicht wenige – nähme ich mir die Freiheit, sie notfalls zurechtzuweisen, mich mit ihnen auseinanderzusetzen oder sogar zu streiten, um ihnen die Augen zu öffnen für ein Fehlverhalten aufgrund ihrer eigenen Selbstüberschätzung. Wovon ja niemand ganz frei ist, auch ich nicht. Und ich weiß, dass mein mitfühlender Einsatz bei solchen Menschen auf fruchtbaren Boden fiele.
Jemand wie Robert Habeck hat meine Sorge gar nicht verdient. Leute wie ihn muss ich rennen lassen, auch wenn ich die Mauer schon deutlich erkenne, vor die sie prallen werden. Das war schon bei meinen Kindern so. Ich ließ sie ihre Wege gehen, wenn sie keinen Argumenten/Tipps/Warnungen zugänglich waren, wohlwissend, dass sie sich blaue Flecken oder Kummer einhandeln werden. Ich behielt sie sorgsam im Auge und war da, wenn es schiefging. Meistens ist eben doch die Erfahrung, vor allem hautnah gespürt, die einzig wahre Lehrmeisterin. Trifft auch auf Habeck zu, also soll er weiter rennen!
Besser noch wäre: Treten Sie zurück, Herr Habeck! Auch wenn vermutlich kaum jemand es derzeit anders, vor allem besser machen wird. Laden Sie für das, was wir Steuerzahler Ihnen bereits gelöhnt haben, Ihre Kollegen ein (auch die weiblichen) und reisen Sie auf die Bahamas. Bitte mit One-Way-Ticket. Und: Lassen Sie die Finger von der Politik. Ihnen fehlt dafür jegliche Qualifikation!!!
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