Die eigene Wirklichkeit

Denken und Dasein

Manchmal gerät die Kreativität ins Stocken. Die Gründe sind vielfältig: zu viel Arbeit und diese unter hohem Druck erledigen, daneben vielleicht tausend andere Dinge, die einem durch die Hirnwindungen eiern … Jedenfalls ist die Kreativität quasi auf dem Abstellgleis gelandet. Oh, sie ist geduldig, sie kennt dieses Spiel von zwar erwünscht sein, aber leider dezent im Hintergrund bleiben müssen – oder auf einer imaginären Couch vor sich einschlummern *gähn*.
Heute hat sie sich fein gemacht und darf wirken. Und mit „wirken“ sind wir beim Thema.

Realität vs. Wirklichkeit – Ist das ein Unterschied oder werden nur Haare gespalten?

Schnick-schnack, wird mancher denken. Da gibt’s keinen Unterschied. Das dachte ich auch, früher. Aber aus irgendeinem (noch) unerfindlichen Grund denke ich seit einigen Monaten anders.
Um es mir leichter zu machen (wie ich hoffte), nötigte ich heute früh Wikipedia, um meine Überlegungen zu diesem Thema mit entsprechenden „offiziellen“ Erklärungen ggf. untermauern zu können. Ui ui uiii, das war ein bisschen wie der berühmte Schuss in den Ofen. Es wird nämlich sehr philosophisch, und man könnte sich in stundenlangen Debatten ergehen – alternativ auch Haare spalten.
Trotzig, wie ich sein kann, klappte ich Wikipedia zu und dachte selbst.
Einfach, wie ich das Leben liebe, bleibe ich bei der Erkenntnis, die mir während eines Waldspaziergangs in den Sinn kam. Sie fühlte sich auf Anhieb so gut, so sicher, so glaubwürdig an, dass ich bei der Differenzierung zwischen beiden Begriffen blieb und bleibe. Und wenn man sich nicht in philosophische Gefilde begibt, artet es auch nicht in Haarespalten aus. Solche Diskussionen sind mir persönlich inzwischen auch zu stressig.

Wo siehst du einen Unterschied, liebe Wilma?

Kurz und knackig auf den Punkt gebracht:
1. Realität erscheint (mir) weitgehend konstruiert, zwar erfahrbar, aber doch abstrakter als die Wirklichkeit es tatsächlich ist, Realität hat einen Hang zum Schein.
2. Wirklichkeit hingegen ist sichtbar, fühlbar, lässt sich riechen, schmecken … ist also unmittelbar erfahrbar, und das wiederum meine ich schon in dem Wort, in dem ja „Wirken“ steckt, zu erkennen.
Sehe ich Fragezeichen? War schon klar, ist okay. Diese Betrachtung ist ja auch lediglich meine ganz persönliche. Sicher könnte ich noch eine Reihe von Erklärungen hinterher schieben, aber dann reise ich zu weit und komme nicht auf den Punkt, was ich damit meine, wenn es um „die eigene Wirklichkeit“ geht.

Die Weltlage gab den Ausschlag

Ha ha, ich habe bewusst nicht das C-Wort genannt. Seit zwei Jahren bewegen wir uns als Gesellschaft wie auch jeder Einzelne in einer desaströsen Realität. Es wird beispielsweise auch von einem „Informationskrieg“ gesprochen. Darüber, dass es auf der einen Seite die sogenannten Mainstream-Medien und auf der anderen Seite (ich möchte lieber sagen, den vieleN andereN SeiteN) einander ständig widersprüchliche Aussagen gibt, gehe ich nicht im Detail ein. Das Ergebnis ist: Überflutung mit allerlei „Zeug“, das uns den Kopf vollstopft mit für das Leben nicht notwendigem Unsinn und mittlerweile Chaos durch Verunsicherung, Angst- und Panikverbreitung, und zwar von alleN SeiteN. Und darin bewegen wir uns täglich, viele sogar nachts – und nicht erst seit der aktuellen, politisch wie medial ausgelösten und gepushten Virus-Impf-Wahnsinn-Lage.
Wo bleibt das wirkliche, das authentische Leben? Na ja, wird mancher sagen, das ist ja nun sehr eingeschränkt, wir dürfen ja unsere Grundrechte und unsere Freiheit in mehr in vollem Umfang leben, sofern wir nicht geimpft, geklöppelt, getackert, gemarkert, getestet mit und ohne PCR und Schnell-Antigen etc. pe pe sind.
Ich sage: QUATSCH.

Genau hinschauen und WIRKLICH fühlen

Das habe ich getan. Und ich tat es nicht allein.
Ich gebe zu, es ist vielleicht dadurch bedingt, dass ich eher bescheiden lebe. Wie in anderen meiner Beiträge schon zu lesen war, brauche ich keine Reisen in nahe oder ferne Länder. Sowas ergibt sich eher zufällig in meinem Leben. Auch mache ich keine Restaurant-Besuche, denn ich kann selbst kochen und mache das gern, muss auch nicht zwingend ins Kino oder Theater (wobei ich es schon zu schätzen weiß, falls ich mal Lust dazu verspüre) usw. Insofern konnten mir die in meinen Augen nach wie vor sinnfreien, medizinisch nicht begründbaren, der Gesundheit überhaupt nicht förderlichen Maßnahmen nichts anhaben. Sie beeinflussten meine Stimmung nicht, brachten mich nicht gegen irgendwen oder irgendetwas auf.
Beim genauen Hinschauen und Denken erkannte ich meine Wirklichkeit, in der ich mein Leben frei von Druck und Zwang gestalte.
Es gibt keine Zufälle im Leben, das bleibt meine Überzeugung, und so ist auch diese Krise weder Zufall noch ohne Sinn. Wenn diese Krise mir und sicher vielen anderen eines zeigt, dann die selbstzerstörerische Gestaltung unserer Wirklichkeit, beispielsweise durch den zunehmenden Konsum von Dingen und Informationen, die wir und damit die Welt nicht brauchen.
Ein weiterer Nicht-Zufall ist die Begegnung mit Gleichgesinnten, mit Menschen, die ähnlich denken. Und die treten zunehmend in mein Leben. Ich bin sicher, weil ich mir das von Herzen wünschte; auch weil ich (wie jeder andere Mensch) das braucht.
Kürzlich fiel mir ein Büchlein wieder in die Hand: UNSERER SEELE KRAFT von Prentice Mulford (*5.4.1834 in Sag Harbour, USA; gestorben 27.5.1891 Long Island; Journalist, Philosoph und Schriftsteller sowie bedeutendster Vertreter der Neugeist-Bewegung). Dieses Büchlein erhielt ich als Geschenk von einer lieben Freundin: vor über 30 Jahren. Sein Inhalt ist aktueller denn je! Darin sagt Mulford einfach zusammengefasst: Die Gedanken, die wir denken, ziehen die entsprechenden Energien nach sich. Ob es uns bewusst ist oder nicht, dieses Prinzip hat sich schon viel zu oft bewahrheitet, als dass wir es bezweifeln sollten. Es gab und gibt Menschen, die einem immer wieder ans Herz legen, dass wir auf unsere Gedanken achten sollten. Mit Recht.

Gemeinsam die Wirklichkeit gestalten

Inzwischen gehöre ich einer Gruppe von Menschen an, die sich abseits des ganzen Wahnsinns, der die Welt in seinen Klauen hält, ab und zu treffen und austauschen. Aber wir „arbeiten“ auch miteinander. Wir haben beispielsweise der kirre machenden Informationsflut den Rücken gekehrt und holen uns Informationen, falls wir sie benötigen, entweder analog unmittelbar oder gezielt im WWW, und da nicht unbedingt bei Onkel Google, YouTube oder anderen einschlägigen Plattformen. Denn Institute, Labore, Unternehmen usw. haben ja eigene Websites, auf denen sie die von uns benötigten Informationen anbieten. Ich sage bewusst „benötigten“, denn nur das, was wirklich (!) nötig ist, lassen wir in unsere Köpfe.
Die gemeinsame Gestaltung ergänzt, was jeder für sich tut, und in der Gemeinschaft potenziert sich das Ganze. Ich kann euch sagen, es ist eine Wohltat. Klammert man den draußen tobenden Blödsinn – damit meine ich nicht nur das Corona-Narrativ – aus und besinnt sich auf Wesentliches, wird das Leben schöner und damit auch die Sichtweise auf die Welt (wieder) eine bessere.
Und nein, es hat nichts mit Ignorieren der „Realität“ zu tun, oder dass ich Tatsachen ausblende und mir eine rosarote Brille aufsetze, um nur ja nicht mit der Realität in Kontakt zu kommen. Es ist eine Neu-Fokussierung. Besser: eine Re-Fokussierung, und zwar auf das, was wirklich – und da haben wir das Wort wieder – zählt: mein Leben. Wie es läuft, mit wem ich es verbringe, womit ich die Zeit fülle, die mir gegeben ist, entscheide ich. Was mir nicht guttut, mir auf die Nerven geht, mir den Schlaf raubt und mich womöglich krankmachen könnte, davon halte ich mich fern bzw. ich „bitte es, zu gehen“.

Konsequenzen

Die gibt es natürlich auch. Eine solche Haltung ist den meisten Menschen, insbesondere zurzeit, ziemlich fremd. Geradezu hocherstaunt reißen sie die Augen auf, wenn sie mir zuhören. Wie kann man in Zeiten wie diesen sich derart wohlfühlen, wo überall doch die schlimme Bedrohung lauert? Wie kann es sein, dass ein Mensch sich vorzugsweise um sich selbst, um die ihm Nahestehenden und die eigenen Angelegenheiten kümmert, wo die ganze Welt meine Solidarität braucht, ja aus sie angewiesen ist? – Man definiere „Solidarität“. Das ist ja mittlerweile ein Begriff geworden, der seltsam verzerrt benutzt wird und dessen Ursprung, sprich die wirkliche (!) Bedeutung in den Hintergrund getreten ist..
Da bleiben in meinem Leben auch Menschen zurück. Denn diese veränderte Haltung zum Leben resultiert auch aus einem starken Bedürfnis nach Selbstschutz. Spaltung bleibt nicht aus. Doch ich verstehe diese als natürliche Trennung, die auch nicht dauerhaft sein muss, es aber meistens ist. Die Spreu trennt sich vom Weizen. Was wichtig ist, bleibt. Alles andere kann gehen oder sich auflösen.
So habe ich es lieber mit der WIRKlichkeit, die mir in jeder Hinsicht authentischer erscheint, da sie fassbarer und unfassbarer ist und ich sie beeinflussen, kreieren kann, nicht nur durch Denken, aber auf jeden Fall mit Denken.

Jeder Mensch ist imstande, sein Dasein so angenehm wie möglich zu gestalten, indem er denkt. Umdenkt, falls nötig. Es kostet ein bisschen Zeit und für manche Menschen auch Überwindung. Aber es lohnt sich. Wir drehen schließlich alle in diesem Leben diese eine Runde auf Erden. Machen wir uns diese doch so schön wie irgend möglich.

Foto von Gerd Altmann (Freiburg) www.pixabay.com



3 Kommentare zu „Die eigene Wirklichkeit

  1. Liebe Wilma,
    ich habe deinen Essay mit großem Interesse gelesen. Was mir spontan dazu einfällt: sich das Leben gerade jetzt schön zu machen, heißt auch, es wahrlich wertzuschätzen. In Liebe, in Dankbarkeit, sogar Ehrfurcht vor seiner nie beherrschbaren Komplexität. Genau das Beherrschen, das Kontrollieren und „Dagegen Sein“ scheint mir gerade medial und politisch massiv im Fokus zu stehen. Aber aus einem NEIN ist noch selten Gutes entstanden – weder individuell noch gesellschaftlich. Mich interessiert inzwischen viel mehr: wie soll das weitere Leben und auch mein weiteres Leben aussehen? Wozu kann ich aus vollem Herzen JA sagen? Dorthin gehe ich und danach handle ich. Und auch mir hilft dieser Weg, doch im Kern handlungsfähig und damit hoffnungsvoll zu bleiben.
    Vielleicht auch eine Haltung, die sich aus einem prägenden, sehr plötzlichen Verlust in meinem frühen Erwachsenenalter entwickelt hat: Das Leben ist so spürbar endlich – wir sollten uns die Freude daran nicht schon zu Lebzeiten nehmen.
    Herzliche Grüße und danke für deine Worte! Sarah

    Gefällt 1 Person

    1. Liebe Sarah, ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich deine Zeilen lese. Danke, danke und noch einmal danke. Ja, so ist es! Dieses NEIN und dagegen sein hat bei mir und einer lieben Freundin die Frage danach aufgeworfen, wo denn die Gemeinsamkeiten liegen. Wo ist das WIR ALLE?
      Auf die Frage, wogegen ich denn auf die Straße gehe, antwortete ich einer anderen Freundin: Ich gehe für die Menschlichkeit und die Freiheit auf die Straße. Sie war sehr überrascht. Und genau diese Überraschung, die sich in einem anderen Menschen wecken (wiedererwecken) lässt, bewirkt bei den meisten, dass sich der Fokus wieder öffnet und anders ausrichtet. Genau DAS ist die Strömung, die wir brauchen: Hin zu etwas, statt weg von oder gar dagegen.
      Das Leben ist zu kurz und die Zeit zu kostbar, um auch nur einen negativen Gedanken zu haben. Fragen wir uns lieber: Was ist sonst noch möglich?

      Noch einmal sage ich herzlichen Dank für deine lieben Zeilen und es ist schön, dass du hier bist. DANKE.
      Herzliche Grüße
      Wilma

      Gefällt 1 Person

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